Veranstaltungen

Mit dem Nachtwächter on Tour Tauschring Emsdetten auf Zeitreise mit Bernard Köhler. "Damals. In meiner Zeit. Da gab es hier nicht so viel Licht wie bei euch heute. Und ab 22 Uhr hatten die Leute zuhause zu sein. Da herrschte noch Ordnung." Locker schmunzelnd und doch ganz Respektperson steht er vor Mitgliedern des Tauschrings Emsdetten, der Herr mit Hellebarde, Laterne und Horn. Gewandet mit einem schwarzen Umhang und einem Dreispitz auf dem Kopf. Bernard Köhler, der Nachtwächter von Emsdetten, verspricht den Teilnehmern eine interessante Zeitreise. Äußerst unterhaltsam und sehr informativ, mit dem einen oder anderen Spruch gewürzt, erfüllt er dieses Versprechen während des 75 Minuten dauernden Rundgangs bravourös. Immer wieder unterbricht er seine Schilderungen mit Quizfragen wie "Wo stand das alte Dettener Rathaus?", "Wo war die alte Post?" Oder: "Warum gab es früher Lücken zwischen den Häusern?" Außerdem: "Warum hat das Fachwerk am Holländer-Haus in der Kirchstraße so schmale Fachwerkbalken?" Vor dem früheren Postgebäude bleibt Köhler stehen, um darüber zu sprechen, warum damals die Post nur männliche Bedienstete hatte. Wie die Eisenbahn und der Bahnhof die Entwicklung der Stadt beeinflusste, berichtet er neben der Villa Nova. Vor der kleinsten Villa der Wannenmacherstadt in der Bahnhofstraße macht er unter anderem ebenfalls Halt. Dort erzählt der Nachtwächter, warum das Haus so "klein" und die größte Villa, Villa Schilgen, (Stadtbibliothek) so groß gebaut wurden. Die Bedeutung der Wannenmachergilde erläutert er beim "Wannenschieber" des Emsdettener Künstlers Herbert Daubenspeck. Dabei spannt er auch den Bogen zu dessen Frau Anne Daubenspeck-Focke und deren Bronzefiguren "Begegnung nach der Arbeit und Zuwendung", die in der Kirchstraße Nähe Sandufer stehen. "Die historischen Zusammenhänge sowie die Zeitsprünge und Vergleiche von "Ihrer Zeit" zu heute haben Sie uns sehr lebendig nahegebracht", sind sich die Tauschring-Mitglieder einig. "Ein super Abschluss unseres Jubiläumsjahres, denn den Tauschring Emsdetten gibt es schon seit 25 Jahren."

Der etwas andere Adventskalender Stimmungsvolle Feier des Tauschrings Emsdetten im Grotthoff-Dahlmann-Stift "Da könnt ihr direkt das erste Kästchen öffnen", kam der Ruf aus der Runde in der Kapelle des Grotthoff-Dahlmann-Stiftes. Am festlich geschmückten Tisch mit Stechpalme, Tannengrün und weiteren weihnachtlichen Accessoires hatten sich Mitglieder des Tauschrings Emsdetten gerade an leckeren Kuchen und Keksen gelabt, da lud Uwe Hesse zum Würfeln ein. Wer gewinnt zwei der von Kiki Glöckner organisierten und von Uwe und seiner Frau Christina Maria gespendeten Adventskalender? "Gut, dass ich doch noch zu dieser Feier kommen konnte", freute sich Petra Brüning und nahm strahlend einen der beiden Kalender in Form eines Korbes mit 24 kleinen durchnummerierten Päckchen in Empfang. "Die Idee dazu hatte meine Schwester Kiki", bestätigte Rita Krumbeck, "und neben einigen Tauschring-Mitgliedern haben noch weitere ihrer Freunde und Bekannte Präsente beigesteuert." Schon fielen wieder die Würfel und ermittelten Roswitha Demming als zweite Gewinnerin. "Wir spenden auch noch einen", überraschten Monika und Martin Burholt, die den Tauschring vor 25 Jahren gründeten, die Versammelten. "Der soll an die erst jüngst zu uns gestoßene Esther gehen." Leicht perplex nahm die Angesprochene gerne das Geschenk an. "Ich hatte unter dem Stichwort Tauschen bei Kleinanzeigen eigentlich etwas anderes gesucht und stieß dort auf den Tauschring. "Das Tauschen ohne Geld, sich gegenseitig helfen, mit dem, was man gerne macht, Dinge im Tauschring anbieten, die man selbst nicht mehr nutzt und mehr … das gefällt mir! Und als Neubürgerin habe ich hier eine sympathische Gemeinschaft kennen gelernt." Unkompliziert machte sie mit, als Roswitha ihre Geige zur Hand nahm, Rita Gitarre und Flöte auspackte und beide die Anwesenden zum Mitsingen ermunterten. Da waren Monika Burholt und Monika Fuhrmann sofort an ihrer Seite. Auch Edwin Camans kam dazu. "Ich habe euch eine Geschichte mitgebracht", meldete sich Christina Maria, als das opulente Mitbringbuffet weitgehend geräumt war. Die Autorin gehört dem Tauschring zusammen mit ihrem Mann Uwe seit März an. Wo immer die beiden Gelegenheit haben, werben sie begeistert für die Interessengemeinschaft. Als Christina Maria vorzulesen begann, wurde es sofort ganz still. Hinterher fragte Edwin fasziniert: "Von wem ist denn diese tolle Geschichte?" Da senkte sie nur bescheiden ihren Kopf. "Denkt bitte dran, dass unser nächstes Treffen im Dezember traditionell nicht am letzten Montag ist. Denn das wäre zwischen den Jahren. Aber wir holen es am 6. Januar wie gehabt in der Gustav-Adolf-Kirche nach. Ende Januar geht es dann wieder wie gewohnt weiter", erinnerte die Kerngruppe.

"Kulinarisch entjungfert"

Vortrag über Wasserkefir und Fermentation begeisterte beim Treffen des Tauschrings Emsdetten. .

"Mein Schwiegersohn, ein erfahrener Koch, ist von Wasserkefir und überhaupt von fermentierten Zutaten im Essen überzeugt. Weil er gesund sowie vielfältig ist und noch dazu lecker schmeckt", erzählte Christiane "Kiki" Glöckner während ihres interessanten Vortrags beim Tauschring Emsdetten (TR) über Wasserkefir und Fermentation. "Einer seiner Gäste gestand einmal euphorisch: Du hast mich kulinarisch entjungfert." Bemerkenswert sei dabei, so Glöckner, wie einfach er anzufertigen ist. Aufmerksam folgten Mitglieder des TR und einige Gäste ihren locker und humorvoll präsentierten Ausführungen. Leicht verständlich informierte die frühere Lehrerin und begeisterte "Tauschen ohne Geld"-Teilnehmerin das Auditorium, griff auf diverse Studien zurück und erklärte die vorzüglichen Eigenschaften dieses erfrischenden Getränks. Es unterstützt das Darmmikrobiom und dadurch können viele Krankheiten verhindert und die Heilung teilweise unterstützt werden. Als "Nicht-Therapeutin" macht sie natürlich keine Heilsversprechen, sondern gibt Wissen und Erfahrungen von Fachleuten weiter. Kiki betont: "Wasserkefir ist nur ein Baustein zur Förderung der Lebensqualität. Er ist kann Fett- und Zuckerspiegel senkend sein und die Konzentration fördern." Wer im Internet recherchiere, finde etliche weitere positive Eigenschaften, die Wasserkefir zugeschrieben würden. Zum Beispiel im Zusammenhang mit Demenz und Parkinson oder mit Hauterkrankungen, Allergien, Depressionen oder Gewichtsabnahme. "Wasserkefir selbst anzusetzen ist zum einen kostengünstig. Zum anderen enthält er bis zu 60 der guten Bakteriensorten, gegenüber drei bis vier bei gekauftem Joghurt." Beim Ansetzen und Lagern der Kristalle spielten einige Faktoren im Umfeld, wie Raumtemperatur oder Standort, eine Rolle dabei, wie sich der Kefir verhalte, erläuterte die ausgebildete Wildkräuterexpertin, während sie Proben in unterschiedlichen Fermentationsstadien und in verschiedenen Geschmacksrichtungen kosten ließ. "Der schmeckt wie Sekt", urteilte einer der Gäste nach ein paar Schlucken. "Stimmt. Bei dem Prozess entstehen ja auch Alkohol und Kohlensäure", bestätigt Glöckner, die vor Ort Früchte hinzufügte. Kräuter ginge auch. Außerdem informierte sie darüber, wie rasch er sich beispielsweise vermehre, wie lange er wie süß sei oder sich lagern lasse. "Achtung beim Einsatz von Spülmitteln. Die töten die wertvollen Bakterien im Wasserkefir ab und zerstören ihn so. Das gilt auch für gespritztes Obst. Deshalb am besten Bio-Obst verwenden." Gerne ging die Referentin immer wieder auf Fragen und Erfahrungen des Publikums ein. Rita Krumbeck, Kikis Schwester und Instagram-Spezialistin im Tauschring, bot an: "Ich habe noch Gläser zum Ansätzen von Wasserkefir übrig. Wer möchte sie gegen ein paar Talente eintauschen?" "Ich fand den Vortrag super", strahlte Marion Niehoff, langjähriges TR-Mitglied. "Das ist genau mein Ding. Früher habe ich schon mal Milchkefir angesetzt. Aber Wasserkefir ist ja viel einfacher. Die Bedeutung der Fermentation war mir durchaus bewusst. Aber die Vielfalt durch verschiedene Früchte zu steigern, habe ich jetzt erst durch Kikis Vortrag gelernt."

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Fröhlich quiekende Ferkel und Wegwerfgesellschaft

Autorin Christina Maria Hesse las beim Treffen des Tauschrings Emsdetten.

"Ich denke gern an die fröhlich quiekenden Ferkel auf unserer Ranch in Telgte", liest die Autorin Christina Maria Hesse beim monatlichen Treffen des Tauschrings Emsdetten. Und die Mitglieder der Interessengemeinschaft sowie einige weitere Gäste hingen während ihrer "Zeitreise auf unseren Esstellern" gebannt an ihren Lippen. Ruhig, authentisch und ohne Pathos berichtet sie von ihrer unbeschwerten Kindheit. Davon, wie ihre Eltern, die eine Metzgerei betrieben, ihr Verantwortung für sowie Respekt vor der Natur, den Tieren wie den Pflanzen, vermittelten. "Jedes Sträußchen Petersilie, jedes Pfefferkorn war wertvoll. Alle Teile der Nutztiere wurden tatsächlich auch genutzt." Ernst kritisiert Hesse die heutige Massentierhaltung, wo teilweise Millionen dieser Lebewesen in Ställe gepfercht gehalten, dann für den Luxuskonsum lediglich bestimmte Teile von ihnen genutzt werden und der Rest als Abfall entsorgt wird. Besorgt zeigt sie auf, was ein solches Verhalten mit der Armut in anderen Ländern zu tun hat. "Vielen ist der natürliche Zusammenhang zwischen der Aufzucht der Haustiere, dem verantwortlichen Leben mit ihnen und ihrer Rolle in unserer Ernährung nicht mehr wirklich bewusst", klagt Hesse und führt die Frage eines Kindes als Beispiel an "Auf welchen Bäumen wachsen Hähnchen-Nuggets?", was den Zuhörern Lacher entlockte und ihnen doch den Ernst des Themas verdeutlichte. Angeregt diskutierten die Teilnehmer der Runde anschließend das Gelesene und fügten eigene Erlebnisse sowie Einschätzungen hinzu. Immer deutlicher wurde dabei auch die tiefere Bedeutung des Ausdrucks "Ungehaltene Rede ungehaltener Frauen", eine Überschrift unter der Hesses "Zeitreise auf unseren Esstellern" letztes Jahr von der Stiftung Brückner-Kühner veröffentlicht worden war. Denn "ungehalten" war Hesse über den Umgang mit Lebensmittel in der Welt auf jeden Fall. "Meine Geschichten sind nicht erfunden, sondern haben immer einen wahren Kern. Sie sind manchmal lustig, machen aber auch mal sprachlos."

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25 Jahre Tauschring Emsdetten - Gemeinschaft mit Stand am Samstag bei "Emsdettener Nachhaltigkeitswoche" präsent.

"Ja, den Tauschring Emsdetten haben wir vor 25 Jahren ins Leben gerufen", strahlen Monika und Martin Burholt. "Die Idee vom Tauschen ohne Geld ist heute so attraktiv wie damals", ergänzen Claudia Hoffmann und Rainer Schwarz, die mit den beiden Gründern aktuell die Leitungsgruppe der Interessengemeinschaft bilden. Am kommenden Samstag, 2. März, zwischen 10 und 12.30 Uhr, informieren Mitglieder am Brink vor den Räumen der VHS über den Tauschring. Im Rahmen der Emsdettener Nachhaltigkeitswoche erläutern sie und zeigen beispielhaft, wie groß Nachhaltigkeit bei ihnen geschrieben wird. "Toll, diesen Unterschank, der in unserer Chat-Gruppe angeboten wird, kann ich gut im Bad gebrauchen", erinnert sich eine Teilnehmerin am monatlichen Treffen (in den Räumen der Gustav-Adolf-Kirche, am letzten Montag im Monat, ab 19.30 Uhr). "Wer hilft mir, die Sträucher in meinem Garten zu schneiden?", fragt eine andere. "Ich bügle und backe gerne", bietet die Nächste an. "Meine Jeans, Größe 42, sind noch gut, aber sie passen mir nicht mehr. Wer möchte sie für 10 Talente haben?" "Mir wurde gestern für 15 Talente bei Problemen am PC geholfen. Habe ich schon auf der Plattform Obelio gebucht." "Und mich hat jemand zum Arzt begleitet." "Die Schublade an meiner Kommode klemmt jetzt nicht mehr. Danke. Ging ganz flott. 5 Talente. Super." Laub gefegt, Tapete gestrichen, Suppe gekocht und und und. Die Berichte über Tauschaktionen des vergangenen Monats sind sehr vielfältig. "Am Samstag erzählen wir gerne mehr über den Tauschring Emsdetten. Und frische Waffeln sowie verschiedene pfiffige Mitbringsel bieten wir dort auch an", locken Rita Krumbeck, Monika Burholt und Claudia Hoffmann, die gerade fleißig mit Pinsel und Farbe an den letzten Vorbereitungen für die Beteiligung am Samstag werkeln. "Ein Besuch an unserem Stand lohnt sich auf jeden Fall. Die Kids können sich derweil auf der benachbarten Hüpfburg vor dem Familienbüro der Stadt austoben und hinter uns, bei der Plattenbörse in den VHS-Räumen, findet sich so manches Schätzchen."

Evangelische Kirchengemeinde neues Mitglied

"Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht", meldet sich Pfarrer Rainer Schröder zu Beginn der Adventsfeier des Tauschrings Emsdetten (TR) - allerdings nur per Telefon. "Schade", ist die erste Reaktion des Vorsitzenden Rainer Schwarz. Hätten die Teilnehmer an der Feier in den Räumen der Gustav-Adolf-Kirche den Gastgeber doch gerne in ihren Reihen gesehen. Aber prompt folgt die positive Info: Die evangelische Kirchengemeinde Emsdetten ist seit dem 1. Dezember Mitglied im TR. "Toll", so freuen sich die Anwesenden über die Entscheidung, die beiden Seiten viele Vorteile bringt. Neben der Caritas ist nun die zweite große Einrichtung dabei, wenn in der Wannenmacherstadt Leistungen oder Dinge ohne Geld getauscht werden. Nachdem am Mitbring-Buffet der leckere Kuchen deutlich weniger geworden ist, zaubert Roswitha Demming mit ihrer Geige gefühlvoll eine feierliche Adventsstimmung herbei. Schnell greifen alle zu den von Martin und Monika Burholt mitgebrachten Liederheften, um besinnlich einzustimmen. Mit Berthold Brechts "Die Käuferin" macht Claudia Hoffmann in einer etwas anderen Weihnachtsgeschichte auf Menschen aufmerksam, die sich ein Fest nicht leisten können. "Wer am schnellsten errät, welches Mitglied jeweils die Tauschangebote macht, die ich gleich vorlese, darf sich das nächste Geschenk aussuchen", kündigt Hoffmann mit dem "Wichteln" die nächste Phase der Feier pünktlich zum ersten Advent an. "Ein Blick auf die Internet-Seiten hilft unter www.tauschring-emsdetten.de schnell weiter", schmunzelt sie. Denn dort könnten sich Interessierte einfach informieren. "Wann war das? Wo waren wir denn da? Guck mal. Die beiden waren ja auch mit dabei …", klingt es auf einmal aufgeregt durch den Raum. Aufgeteilt in drei Gruppen beugen sich alle über Bilder aus den letzten Jahren, die Hoffmann und Schwarz aus dem TR-Foto-Archiv geholt haben. "Ort, Jahr und Ereignis zu erraten ist gar nicht so einfach", geben selbst langjährige Mitglieder zu. "Der TR ist 2024 immerhin bereits seit 25 Jahren in Detten aktiv", erinnert Burholt, dessen Frau diese Interessengemeinschaft 1999 initiiert hatte. Beschwingt lässt sich schließlich jede und jeder die Speisen schmecken, die die Tauschfreunde zusammengetragen haben. Neben köstlichen Spezialitäten aus Syrien stehen frische, bunte Salate und etliche weitere herzhafte Leckereien auf dem Tisch. "Diese Feier zeigt wieder, dass der Tauschring Emsdetten viel mehr ist als eine sinnvolle Interessengemeinschaft", freut sich die Kerngruppe. "Wir feiern gemeinsamen mit Menschen, die wir gut kennen und denen wir auch beim Tauschen vertrauen können. Über neue Mitglieder freuen wir uns natürlich immer. Einfach am jeweils letzten Montag im Monat um 19.30 Uhr mal unverbindlich in der Gustav-Adolf-Kirche reinschauen und künftig Geld sparen. Es lohnt sich."

Der Tauschring Emsdetten stellte sich vor

Am 20.09. stellte sich der Tauschring Emsdetten, der 2024 sein 25-jähriges Jubiläum feiert, der interessierten Öffentlichkeit vor. Der Kreis Steinfurt hatte dazu aufgerufen, zahlreiche Aktionen für die Kreis Steinfurter Aktionstage Nachhaltigkeit einzureichen. Über 50 Aktionen fanden unter dem Dach der Aktionstage Nachhaltigkeit statt und setzten ein Zeichen für eine nachhaltigere Welt! Wie tauschen ohne Geld von kleinen Dienstleistungen sowie von Gegenständen funktioniert und was der Tauschring Emsdetten zum Thema Nachhaltigkeit beiträgt, erläuterten Martin Burholt und Rainer Schwarz von der Kerngruppe der Interessensgemeinschaft im Familienbüro der Stadt Emsdetten.

Der Tauschring entwickelt sich weiter

"Das hört sich spannend an", so Martin Burholt von der Kerngruppe des Tauschrings Emsdetten, nachdem Claudia Hoffmann und Rainer Schwarz von einem Treffen mit Vertretern des LoWi e.V. berichtet hatten. "Bei der zunächst auf ein Jahr beschlossenen Mitgliedschaft in dem Tauschring aus Münster können wir viel voneinander lernen", waren sich die Teilnehmer an ihrem jüngsten monatlichen Treffen in den Räumen der Gustav-Adolf-Kirche einig und stimmten der Kooperation zu. Spannend auch, was die Dettener dann in dem Workshop erarbeiteten, in dem es darum ging, die Interessengemeinschaft besser zu machen. In mehreren Runden und kleinen Gruppen galt es Antworten zu finden auf die Frage "Was gefällt euch im TR?". Aber auch ganz kritisch zu "Was läuft nicht so gut?". Die Köpfe rauchten regelrecht bei der Frage "Wie geht´s besser?". Das sprengte letztlich den Zeitrahmen, sodass die Versammlung beschloss: "Da bleiben wir dran und machen beim nächsten Treffen am 27. Februar um 19.30 Uhr an gleicher Stelle weiter." Dann gilt es zudem, Ziele festzulegen. Was strebt der TR an, wie sieht er sich in Zukunft? Immerhin begeht der Tauschring Emsdetten 2024 sein 25-jähriges Bestehen. Erste Ideen gibt es dazu auch schon. Weitere sind ebenso gerne gesehen wie neue Mitglieder beim Tauschen ohne Geld. Wer sich für den Tauschring Emsdetten interessiert, kann sich erste Informationen im Internet unter www.tauschring-emsdetten.de holen oder fragt telefonisch unter 015155577811 nach.

Überraschende Weihnachtsgeschichten beim Tauschring Emsdetten

"Dicke Schneeflocken. Wie romantisch. Ich liebe Schnee", liest Claudia Hoffmann während der Adventsfeier des Tauschrings Emsdetten (TR) eine Geschichte mit überraschendem Verlauf vor. Denn aus der anfänglichen Schwärmerei des "Helden" in ihrer Story wird immer mehr Ärger und Verzweiflung. Bis das Dach seines Hauses unter der weißen Last einstürzt und er das Gebäude schließlich anzündet. Gebannt verfolgen die anwesenden Mitglieder der Interessengemeinschaft bei knisterndem Kaminfeuer in der gemütlichen Diele von Martin und Monika Burholt auf dem Hof in Veltrup den Fortgang der Handlung und hören schmunzelnd den Schluss: "Ich mag die kleinen Pillen, die sie mir dauernd geben. Wieso bin ich eigentlich ans Bett gefesselt?" Mächtig Schwung bringt nach dem Kaffeetrinken das Wichteln in die Runde. Würfel sausen über den Tisch und unter großem Hallo packen die Teilnehmer Geschenke aus. "Die Lampe behalte ich", ist Brigitte Rösner sofort klar. Andere trennen sich von ihren Errungenschaften. Da wird getauscht, was das Zeug hält. Bücher gegen Rotwein, dekorative Kugeln gegen Bio-Tee, schicke Handtaschen gegen Tortenheber und mehr. Einen interkulturellen Einblick gibt der aus Syrien stammende Samir Naso. Er berichtet, wie seine Familie das Fest in der Heimat feierte und wie das hier in Deutschland geschieht. Voll Inbrunst stimmen alle mit ein, als Martin ein weiteres Weihnachtslied anstimmt, während aus der Küche die mitgebrachten Speisen duften und ans bunte Buffet locken.

Als Jack-Russell Susi das Wurfholz stibitzte

"Jaaaa", schallt es aus einigen Kehlen von der Wiese am Hof von Monika und Martin Burholt in Veltrup. Eben hat Theo Weischer beim Wikingerschach mit seinem Wurfholz einen Klotz abgeräumt. Doch schon stürmt Jack-Russell-Hündin Susi herbei und stibitzt flink das Geschoss. Gelächter auf beiden Seiten. Überhaupt ist nach Kaffee, Kuchen und Waffeln beim Sommerfest des Tauschrings Emsdetten (TR) viel Spaß und Abwechslung angesagt. Zum Beispiel bei der lustigen Tombola mit scheinbar "großzügigen Preisen". Oder bei den gemeinsamen Spielen im Stuhlkreis, die Rita Krumbeck mitgebracht hat. Da wird geraten und gefaltet. Wer hat wo gesessen, wer errät einen Mörder, wessen gerade selbst gefalteter Papierjet fliegt am weitesten? Bald lodern die Flammen unter dem Topf für sogenannte Sturzkartoffeln, Martin wendet Steaks und Würstchen am Grill, Salate sowie Saucen stehen auf dem Tisch und Samir Naso legt Kufta und Tabule, zwei leckere kurdische Spezialitäten aus seiner Heimat, dazu. Seit gut vier Jahren ist der sympathische "Selfmademan" nach dramatischer Flucht aus Syrien im TR Emsdetten aktiv und ist hier längst voll integriert. Gerne mäht er gegen Talente Rasen, streicht Tapeten, montiert Lampen oder bietet Obst und Gemüse aus seinem Kleingarten an. Im Gegenzug nahm er Nachhilfe, holt sich Hilfe im Garten oder erwirbt nützliche Gegenstände bei internen Flohmärkten. "Eigentlich sind wir mehr als 20 Mitglieder", so die beiden Gastgeber, die vor 23 Jahren den Anstoß zur Gründung des TR gegeben hatten. "Corona und andere Ursachen haben die heutige Teilnehmerzahl aber leider auf elf reduziert." "Unser Tauschring ist eben mehr als ‚nur' eine reine Interessengemeinschaft zum Tauschen von Leistungen und Gegenständen", so das allgemeine Fazit. "Weitere Mitglieder sind immer herzlich willkommen." Jeweils am letzten Montag im Monat trifft sich der Tauschring ab 19.30 Uhr im Gemeindehaus der evangelischen Kirche in der Kirchstraße. "Interessenten dürfen mal gerne unverbindlich 015155577811 anrufen oder einfach reinschauen", so das TR-Kernteam und schränkt ein: "Ausnahmsweise aber wegen des gerade gefeierten Festes erst am Montag, dem 29. August."

Tauschring Emsdetten startet traumhaft in die Vorweihnachtszeit seines Jubiläumsjahres.

"Das hätten wir nicht gedacht." Staunend treten die Mitglieder des Tauschrings (TR) Emsdetten in den Therapieraum 3 der Ergotherapiepraxis Gudrun Denker. Die Gastgeberin der diesjährigen TR-Adventsfeier, selbst - mit Unterbrechung - seit vielen Jahren TR-Mitglied, hat ganze Arbeit geleistet. Dort wo sie sonst mit allerlei Geräten und Hilfsmitteln erkrankten Menschen hilft, hat sie liebevoll Tische und Wände dekoriert. "Du hast unserer Interessengemeinschaft einen sehr stimmungsvollen Auftakt in die vorweihnachtliche Zeit ermöglicht", schwärmt Claudia Hoffmann, Mitglied in der Kerngruppe des Tauschrings Emsdetten. "Jetzt freue ich mich so richtig auf Weihnachten." Schnell lassen sich die Teilnehmer von der besonderen Atmosphäre anstecken. Von Rita Krumbeck an der Gitarre begleitet, singen sie gemeinsam Weihnachtslieder und hören die von Denise Schöpker sehr gefühlvoll vorgetragene Geschichte vom unglücklichen Engel, der letztlich doch erkannte, was ihn glücklich macht. "So wie Denise das gelesen hat, habe ich direkt Gänsehaut bekommen", gesteht einer der Gäste. Gleich darauf ist Action angesagt. Das Tausch-Wichteln bringt "Leben in die Bude". Die unterschiedlichsten Mitbringsel finden neue Besitzer, werden unter allgemeinem Hallo ausgepackt und teilweise später getauscht. Auch von Rita und Gudrun angebotene Näh- und Bastelarbeiten finden für wenige Talente (Verrechnungseinheit im Tauschring) ihre Abnehmer. "Schließlich ist das Tauschen ja unser Grundprinzip. Am Ende sollen alle zufrieden sein", sagen Monika und Martin Burholt. "Ohne euch wären wir heute nicht hier. Ihr gabt vor 20 Jahren den Anstoß zur Gründung des TR", erinnerte Hoffmann am Ende des Jubiläumsjahres noch einmal an die Anfänge des Tauschrings in der Wannenmacherstadt. Als Dank überreichte sie den Beiden ebenso wie dem dritten anwesenden Gründungsmitglied Antonius Lange einen leckeren Rebensaft. "Eigentlich sehen wir uns immer am letzten Montag eines Monats im Café Leselust. Aber wegen der Feiertage verschieben wir das auf den Januar", lädt die Kerngruppe zum nächsten TR-Treffen ein. "Dazu sind wie immer auch interessierte Mitmenschen willkommen."

Sommerfest des Tauschrings Emsdetten im Jubiläumsjahr sehr gut besucht

"Zum Ersten, zum Zweiten und zum … Wer bietet mehr? Bietet reichlich. Es ist für einen guten Zweck." Mit launigen Worten preist der Auktionator beim Sommerfest des Tauschrings (TR) Emsdetten verschiedenste Gegenstände an, die Monika Burholt aus einer Kiste hervorzaubert. Sie hatte auch die spontane Idee zur Versteigerung. Eigentlich waren die Teile als Glücksrad-Preise vorgesehen, mit dem der TR beim Kaufrausch im Foyer der Emshalle auf sich aufmerksam machte. "Aber einige blieben übrig. Deshalb versteigern wir sie heute", so Burholt. Und die 29 Teilnehmer steigern munter mit. Immer wieder lachen sie über bewusst haarsträubende Erläuterungen und Nutzungsmöglichkeiten der angebotenen Dinge. "Ein Programmpunkt mit hohem Spaßfaktor", bestätigen auch die Gäste vom TR Rheine, dessen Mitglieder ebenfalls eingeladen wurden, sowie die von Karin Engeler begleiteten Klienten des TR-Mitglieds Caritas Emsdetten-Greven. "Die insgesamt 51 Talente aus der Versteigerung schreiben wir dem TR-Sozialkonto gut, das wir für Härtefälle bereithalten", erklärt Claudia Hoffmann. "Das sieht ja total lecker aus", stellt Charlotte Schmengler mit Blick auf das Angebot für die Kaffeetafel und das abendliche Grillbuffet zufrieden fest. Sie ist als Mitglied der Kerngruppe für die Vorbereitungen von Veranstaltungen zuständig und hatte vorgeschlagen: "Jeder bringt etwas mit, was er oder sie besonders mag". "Das Sommerfest können wir gerne auf unserem Hof in Veltrup machen", hatten Monika und Martin Burholt versprochen, als Ende letzten Jahres der passende Ort für diese Veranstaltung im Jubiläumsjahr 2019 gesucht wurde. So stellten die beiden, die vor 20 Jahren den Anstoß zur Gründung des TR Emsdetten gegeben hatten, ihre geräumige Diele zur Verfügung, zumal kühle Luft und Regen nicht gerade zum Feiern im Freien einluden. "Ein tolles Fest. Unser Tauschring ist eben mehr als ‚nur' eine reine Interessengemeinschaft zum Tauschen von Leistungen und Gegenständen", so das allgemeine Fazit. "Weitere Mitglieder sind immer herzlich willkommen." Jeweils am letzten Montag im Monat trifft sich der Tauschring ab 19.30 Uhr im Lesecafé der Stadtbibliothek. "Interessenten dürfen einfach mal ganz unverbindlich reinschauen. Es lohnt sich", wirbt das TR-Kernteam.

Kino Inklusive

"Ich finde unser Angebot ,Kino Inklusive' deshalb gut, weil sich behinderte und nicht behinderte Menschen hier zwanglos treffen können", so Michaela Kopp, Leiterin des Fachbereichs "Hilfen für Menschen mit Behinderungen" bei der Caritas Emsdetten Greven. "Das war auch der Grund, warum wir, gemeinsam mit Cinetech, dieses Angebot ins Leben gerufen haben." Am Sonntag war zusätzlich der Tauschring Emsdetten als Kooperationspartner dabei und stellte den Besuchern seine Aktivitäten vor. Vor drei Jahren hieß es im Cinetech Emsdetten erstmals "Film ab" im Kino Inklusive. "Die Idee dazu trug Katrin Bäumer, Caritas-Abteilungsleiterin Ambulantes Betreutes Wohnen, schon Ende 2014 an uns heran", erinnert sich Edgar Fuchs, seit 2011 Theaterleiter im Cinetech. "Mehr als ein halbes Jahr erarbeiteten wir gemeinsam ein Konzept und am 8. März 2015 ging es los." Bevor am Sonntag die Komödie "Vier gegen die Bank" für Heiterkeit im Kinosaal sorgte, ratterte im Foyer ein Glücksrad. Wer mochte, durfte mal drehen und sich über die großzügig von der Marien-, der Rosen- und der Spitzweg-Apotheke gestifteten Preise freuen. Der Tauschring, in dem neben Emsdettener Bürgern auch die Caritas Mitglied ist, machte damit auf sich als Interessengemeinschaft und auf die vielfältigen Möglichkeiten des Tauschens als Form der gegenseitigen Hilfe aufmerksam. "Tauschen ist so alt wie die Menschheit. Wir begleichen mit Talenten, da kann man sich das Geld sparen", ist ein Informationsblatt der Caritas überschrieben. Das Tauschring (TR)-Team der Caritas, mit Karin Engeler, Daniel Nacke und Gudrun Feßner sowie Teamleiterin Ester Frey, erläutert darin Kollegen und Mitarbeitern das TR-Konzept. "Das ist gelebte Inklusion", so eine Besucherin begeistert. "Egal, ob behindert oder nicht - jeder hat Wünsche. Von Besorgungsfahrten über Einkäufe, Haare schneiden, Kleinreparaturen und Gartenarbeit bis hin zur Nachhilfe, Renovierung oder Hilfe beim Umzug. Und jeder bietet als Gegenleistung an, was er oder sie gerne macht und kann." "Und jede Leistung ist gleich viel wert, nämlich 10 Talente pro Stunde", fügen Inge Bosse und Claudia Hoffmann vom TR hinzu. Während übrigens die Begrüßungsworte sowie die Erläuterungen zum Tauschring auf der Cinetech-Bühne noch in die Gebärdensprache übersetzt wurden, sorgte während der Filmvorführung eine sogenannte Ringschleife dafür, dass hörgeschädigte Menschen die Dialoge auf ihrem Smartphone oder Tablet verfolgen konnten. Beim Verlassen des Kinosaales hatten die Besucher die Chance, abzustimmen, welcher Film beim nächsten "Kino Inklusive" in zwei Monaten gezeigt werden soll. "Die Vorauswahl dafür treffen wir im Kino-Team. Nachdem wir einige Filme angesehen und darüber diskutiert haben, schlagen wir jeweils drei vor und befragen dann das Publikum", erklärt Katrin Bäumer und wünscht sich, dass die nächsten Vorführungen auf ebenso große Resonanz stoßen wie jetzt am Sonntag.

Natur pur mit reichlich Wasser

Der Tauschring Emsdetten besuchte NaturaGart in Ibbenbüren. "Besser geht`s nicht", freute sich Hannelore Jäger, die damalige Vorsitzende des Tauschrings Emsdetten (TR). "Sehr beeindruckende Anlage." Bei idealem Ausflugswetter besuchte ihre Interessengemeinschaft den NaturaGart-Park in Ibbenbüren und die 19 Teilnehmer der Exkursion waren von Wasserfällen, Teichen und Wasserwildnis, Teichaquarien mit über zwei Meter langen Stören und anderen Wasserbewohnern, von der weltweit größten künstlich angelegten Tauchlandschaft mit regem Tauchbetrieb sowie von der üppigen Pflanzenvielfalt total begeistert. "Seit zwei Jahren hatten wir diesen Besuch geplant. Jetzt hat es endlich geklappt. Viele von uns sind zum ersten Mal hier", so Jäger.

Tauschring Emsdetten mit Infostand beim Kaufrausch

"Unseren Tauschring (TR) gibt es jetzt seit über 20 Jahren und wir freuen uns auch im Jubiläumsjahr über jeden, der neu zu uns stößt. Deshalb informierten wir beim Kaufrausch im Foyer der Emshalle über die vielfältigen Möglichkeiten, die der TR Emsdetten bietet", so der Vorsitzende der TR-Kerngruppe, Rainer Schwarz. "Am Samstag von 10 bis 14 Uhr und am Sonntag von 11 bis 15 Uhr konnten Besucher darüber hinaus an unserem Glücksrad einmal auf TR-typische Art Zeit gewinnen." "Es sind oft Kleinigkeiten im Haushalt oder im Garten, die jemanden herausfordern. Sei es, weil man nicht geschickt genug ist, diese Dinge zu erledigen oder weil dafür einfach die Zeit fehlt", erläutert Monika Burholt, warum eine Interessengemeinschaft wie der TR für viele Dettener hilfreich sein kann. Die Veltruperin engagiert sich ebenso wie ihr Mann Martin sowie Charlotte Schmengler und Claudia Hoffmann in der TR-Kerngruppe. Die aktuelle Kerngruppe des TR-Emsdetten (v. l.): Monika und Martin Burholt, Claudia Hoffmann, Charlotte Schmengler und Rainer Schwarz.